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Geschichten
Wenn man nicht alles selber macht

Peter Bohle ist passionierter DIY’ler – ein Heimwerker also, der am liebsten jedes Möbel und jedes Gartengerät selbst baut. Nicht aus Kostengründen, sondern aus purem Spaß. Do it yourself ist für ihn einfach eine Lebenseinstellung. 

Peter Bohle

Wenn man nicht alles selber macht

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Peter Bohle ist passionierter DIY’ler – ein Heimwerker also, der am liebsten jedes Möbel und jedes Gartengerät selbst baut. Nicht aus Kostengründen, sondern aus purem Spaß. Do it yourself ist für ihn einfach eine Lebenseinstellung. Da ist die selbst restaurierte Kommode im Bad sogar wichtiger als eine Wanne. Aber nicht mehr lange.

Die Kunst des Improvisierens
Auf der Online-Suche nach DIY kann einem älteren Computer schon mal der Lüfter durchdrehen. Über vier Milliarden Ergebnisse zeigt allein Google an. In unzähligen Youtube-Videos, Foren und Magazinen werden Ideen zum Selbermachen präsentiert. Vom Batik-Shirt und selbstgehäkelten Wandteppich bis zur aufgepimpten Lampe. Meist wird alles mit liebevollen Geschichten und Anleitungen aufbereitet. Und es gab sogar schon einmal eine DIY’ler-Konferenz in Berlin, kein Scherz. Über den praktischen Nutzen oder die stilistische Qualität vieler Ideen lässt sich vortrefflich streiten. Aber eines steckt in jeder DIY-Idee: die ideelle Freude an etwas Selbstgemachtem. Die Materialien können noch so günstig gewesen sein, das Ergebnis ist unbe­zahlbar, sobald es mit den eigenen Händen gefertigt wurde.

Peter Bohle kann stundenlang darüber philosophieren. Als „Brett Pitt“ verbreitet der 60-Jährige in vielen DIY-Foren und Youtube-Videos seine Tipps. Manchmal mit einem Besserwisser-Ton, aber meist sind seine Kniffe tatsächlich wertvoll. Er macht alles selbst, nur vom Strom und Wasser lässt er die Hände. Bohles DIY-Leidenschaft kommt nicht von ungefähr, erfahren wir, als wir ihn in der analogen Welt seines Einfamilienhauses treffen. „Ich bin in einfachen Verhältnissen aufgewachsen – mit acht Geschwistern. Da habe ich selbstverständlich die Klamotten meiner großen Brüder aufge­tragen“, erzählt Bohle.

In seiner Familie war das Improvisieren, Basteln, Weitergeben und Reparieren völlig normal – und es war keineswegs ein Mangel. „Uns fehlte es an nichts“, schaut Bohle zurück. „Wir hatten viel Platz zum Spielen und waren von morgens bis abends draußen.“

Möbel mit Geschichte und Charakter 
Nach dem Abitur verschlug es Peter Bohle in die nächstgelegene Großstadt. Neue Menschen, neue Erfahrungen – all das lockte ihn weg aus der Heimat. Er gründete seine erste WG und brauchte natürlich Möbel. Und hier beginnt Bohles eigene DIY-Geschichte: Er hatte mitbekommen, dass sich aus gestapelten Orangenkisten ganz einfach Möbel bauen ließen. Diese sogenannten Jaffa-Möbel waren damals das große Ding. Super günstig und ein rebellisches Symbol gegen den Gelsenkirchener Barock der Elterngeneration.

Der junge Mann wollte aber noch mehr. Er kaufte bei Trödelmärkten alte Sachen und arbeitete sie wieder auf – darunter viele massive Holz­möbel. „Die selbstgebauten oder restaurierten Möbel aus Holz haben viel mehr Charakter als diese wackeligen Spanplatten-Möbel“, meint Bohle. Und je älter sie werden können, desto mehr Geschichten tragen sie in sich. „Manchmal wünschte ich mir, mein alter Esstisch könnte mir erzählen, wer schon alles an ihm saß.“ 

Rückblickend war Peter Bohle ein Pionier des heutigen DIY-Hypes und all der Vintage- und Shabby-Look-Möbel. Dass er mit seinem „Aus-Alt-Mach-Neu“-Ansatz seit Jahrzehnten auch einen Beitrag zum umweltschonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen leistet, lächelt er als schönen Nebeneffekt weg.

Komfort oder DIY-Schatz? Das ist die Frage
Peter Bohle aka Brett Pitt ist aber kein Nostalgiker, der am liebsten in der Vergangenheit und zwischen Gegenständen mit Patina verweilt. Er verfolgt sehr interessiert den technischen Fortschritt. Smartphone und Tablet nutzt er täglich. Und vor kurzem kam die erste Smarthome-Nachttischleuchte ins Haus. Seine Frau Marion ist überhaupt nicht begeistert davon – viel lieber hätte sie endlich eine Wanne im Bad. Aktuell ist dort nur eine Dusche, obwohl genug Platz für mehr Spa-Atmosphäre da ist. Wenn, ja wenn nicht die alte Kommode im Bad stehen müsste. Die hat Peter Bohle vor 25 Jahren restauriert – und bisher fand sich kein anderer würdiger Platz für sie als im Bad.

Überraschungen in der Wannenabteilung
Als Erstes fällt dem DIY-Fan eine komplett kreisrunde Wanne in den Blick. Auf die Idee wäre nicht mal er gekommen. Bette, ein Familienunternehmen aus Delbrück, fertigt diese eleganten runden Wannen – freistehend oder als Einbau. In beiden Fällen wirkt die Wanne wie ein minimalistisches Kunstwerk, bestehend aus glasiertem Titan-Stahl. Nebenan steht auch die BetteStarlet Spirit in klassisch ovaler Form. Bernd weist auf ein raffiniertes Detail hin: „Der Ablauf ist mittig platziert – dann gibt es zu zweit in der Wanne keinen Streit, wer den besseren Platz hat.“

Ein paar Schritte weiter bleibt Peter Bohle ratlos stehen: „Warum sind hier am Boden und in den Seiten Löcher?“ Bernd und sein Freund stehen vor einer Whirlwanne von GKI mit Poolsystem VITALline. Und die Löcher sind in Wirklichkeit Micro-Jetdüsen, die aus dieser Wanne eine Art Mini-Whirlpool machen. „Du glaubst es nicht, diese Düsen sind wie eine Massage unter Wasser – du kannst zwischen drei verschiedenen Programmen wählen“, meint Bernd und zieht Peter Bohle weiter: „Komm, ich zeig dir noch was richtig Futuristisches.“

Vor ihnen steht nun die TOTO Floating Badewanne – eine Wanne, wie sie Peter Bohle noch nie ge­sehen hat. Die Liegefläche ist nicht gradlinig, sondern so geformt, dass man automatisch eine optimale Ruheposition wie in der Schwerelosigkeit einnimmt. „Hier wirst du zu einem schlafenden Astronauten und kannst wirklich tiefenentspannen“, erklärt Bernd. Zusätzlich verwöhnen auch hier Massagedüsen viele weitere Körperbereiche. Peter Bohle ist sprachlos, mit soviel Hightech und Kreativität hätte er beim Thema Wanne nicht gerechnet. Zurück zu Hause wird sofort ausgemessen – und auf dem Dachboden ein neuer Platz für die Kommode gefunden.

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